Im März gab es die Vorabveröffentlichung einer gemeinsamen Studie von Avi Loeb (Galileo-Projekt) und Sean M. Kirkpatrick (Direktor von AARO), die ein recht spekulatives Szenario thematisierte, das auf Loebs These beruht, dass der interstellare Besucher Oumuamua nicht natürlichen Ursprungs bzw. ein außerirdisches Sonnensegel gewesen sein könnte (siehe dazu unseren Blog-Beitrag). Das in der Studie angenommene Szenario geht davon aus, dass ein derartiges außerirdisches Objekt möglicherweise ein Mutterschiff sein könnte, das kleine Sonden während eines Vorbeiflugs an einem geeigneten Planeten freisetzt. Ein Konstrukt, das NASA-Missionen nicht unähnlich sei, wie Kirkpatrick ausführte.

Neben den vom Pentagon bereits erfassten und untersuchten UFO-/UAP-Sichtungen wird dabei auch auf ein zweites interstellares Objekt (IM2), das Monate vor Oumuamuas größter Annäherung an die Erde hier einschlug, Bezug genommen. Da man dabei von eher kleinen Mini-Flugobjekten ausgeht, könnten diese von Astronomen nicht bemerkt werden. Ob dann solche Minisonden für die letzten oder überhaupt UFO-Sichtungen verantwortlich gewesen sein können, erscheint uns aber dann doch auch fraglich, schaut man sich die diversen Schilderungen an und auch das, was die Meldestellen hier so gemeldet bekommen.

Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend auch im Bereich der UFO/UAP-Forschung Einzug. Am Bekanntesten dürfte die KI-unterstützte Videoanalyse zur Identifizierung aufgezeichneter Objekte am Himmel sein, wie sie bspw. vom SkyCam-Projekt an der Universität Würzburg praktiziert wird. Dazu wird die Software laufend fortentwickelt und hinsichtlich der Identifizierung trainiert. Ein weiterer Einsatzbereich ergibt sich aus der Nutzung von ChatGPT bzw. entsprechender Alternativen hinsichtlich der Unterstützung mit Informationen zum UFO-Thema oder der Interaktion mit UFO-Zeugen zur möglichen Identifizierung eigener Beobachtungen.

Am 5. April fand der zweite UAP-Workshop des von Prof. Hakan Kayal geleiteten, Würzburger IFEX (Interdisziplinäres Forschungszentrum für Extraterrestrik) statt. Der erste Workshop aus dem vergangenen Jahr hatte SETI zum Schwerpunkt. Geplant sind künftig regelmäßige bzw. jährliche Workshops zum Thema UAP. Der aktuelle Workshop beinhaltete auch ausländische Gäste mit interessanten Vorträgen, so dass er auf Englisch stattfand. Ich möchte hier einen kleinen Abriss über die Inhalte des Workshops geben. 

Update: Inzwischen sind die Vorträge auf der IFEX-Webseite als Video verfügbar.

Eine neue Studie aus den USA seitens renommierter Autoren sorgt aktuell für Schlagzeilen, nicht zuletzt, da darin von einem außerirdischen Mutterschiff samt Sonden die Rede ist, was erwartungsgemäß auch zu entsprechenden Schlagzeilen führt, wie dass Experten Alien-Mutterschiffe vermuten, oder Aliens Spionageschiffe schicken etc. Die Autoren der Studie, mit dem Titel "Physical Constraints on Unidentified Aerial Phenomena" (auf deutsch: "Physikalische Einschränkungen für unidentifizierte Luftphänomene"), sind der bekannte Harvard-Astronom Avi Loeb (Galileo-Projekt) und Sean M. Kirkpatrick (UAP-Büro AARO). Darin ist von einem „Mutterschiff/Sonden-Szenario“ die Rede, das als Annahme für die weitere Betrachtung möglicher fremdartiger Objekte im Luftraum getroffen wurde. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist, ist eine ganz andere Frage und auch nicht Gegenstand der Studie, die aktuell auch erst als Vorabstudie (Entwurf) vorliegt und die auch noch einer Peer-Review, also Begutachtung, unterzogen werden muss.

In einem aktuellen Blog-Beitrag thematisieren wir Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit von AARO, aufgrund der Beteiligung von Kirkpatrick an der Studie. 

Einer der Referenten im kürzlichen Online-Symposium der Parapsychological Association war der kanadische Soziologe Eric Ouellet, mit einem durchaus interessantem Vortrag zur Frage, inwieweit UFOs parapsychologische Ereignisse sein könnten, anstelle Manifestationen von Außerirdischen. Zu diesem Thema hat er 2015 das Buch „Illuminations: The UFO Experience as a Parapsychological Event“ veröffentlicht. Darin beschreibt er die Kombination von Ufologie, Parapsychologie und Soziologie als einen neuen Ansatz zur Erklärung von UFO-Erlebnissen. Dabei bezieht er auch bekannte UFO-Fälle mit ein, wie die Welle von 1952 über Washington DC, die Belgien-Welle von 1989-1991 oder die Hill-Entführung von 1961.

Der belgische Psychologe und UFO-Forscher Jean-Michel Abrassart hat eine Rezension zu dem Buch verfasst, die in der Zeitschrift PARANTHROPOLOGY abgedruckt wurde. Als thematische Ergänzung zum Beitrag über das Online-Symposium bringen wir hier eine Übersetzung der Rezension.

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