Ein aktueller Aufsatz, verfasst u.a. vom ehemaligen Direktor der AARO, Dr. Sean Kirkpatrick, beschäftigt sich mit einer Analyse des Umfelds öffentlich zugänglicher UAP-Sichtungsdaten sowie des Sichtbarkeitspotentials am Himmel für solche Phänomene. Dazu werden drei Forschungsfragen formuliert:

  1. Wie tragfähig sind die öffentlich angebotenen Daten zu UAP-Sichtungsmeldungen?
  2. Gibt es glaubwürdige räumliche Muster in diesen Berichten? und
  3. Wenn ja, können diese Muster durch physikalische und/oder bauliche Umweltfaktoren erklärt werden? 

Zur Beantwortung dieser Fragen wurden die öffentlich verfügbaren Sichtungsdaten aus der NUFORC-Datenbank über einen Zeitraum von 20 Jahren herangezogen und mittles verschiedener Umweltvariablen ausgewertet. Im Ergebnis ließen sich zwar diverse Antworten finden, jedoch bleiben eine Reihe an Unsicherheiten und noch offener Fragen. Bemerkenswert ist an dem Aufsatz, dass im Rahmen von UFO/UAP-Erfahrungen auch auf diverse Einflüsse Bezug genommen wird, die die  Sichtungserfahrung verzerren können, was man auch aus der privaten UFO-Forschung kennt. Der Bericht verweist auch weiterhin auf das eindeutige Problem für die Flugsicherheit, die Herausforderung für die nationale Sicherheit und potentielle Bedrohungen.

Seit der zunehmenden öffentlichen Diskussion des UFO-Themas in den vergangenen Jahren und der Aufmerksamkeit, insbesondere in den USA, begeben sich zunehmend auch wissenschaftliche Kreise in die Öffentlichkeit, wo sie sich bislang vielleicht eher zurückgehalten haben. Unter dem, eigentlich nicht so neuen, Label "UAP" (Unidentified Anomalous Phenomena) soll die neue Wissenschaftlichkeit transportiert werden, in Abgrenzung zum eher klischeebehafteten UFO-Begriff. Unter dem Strich ist es allerdings recht egal, ob man das nun unter UAP-Forschung oder, wie bisher, UFO-Forschung, subsumiert, der Untersuchungsgegenstand ist derselbe. Auch stellen sich sowohl (uns) Laienforschern als auch Wissenschaftlern dieselben Fragen: Was verstehen wir unter einem UFO oder UAP? Mit welcher Methodik wollen wir uns dem angenommenen Unbekannten nähern? Wie kann das Phänomen beschrieben werden und wonach sollen wir eigentlich suchen? Welche Eigenschaften rechnen wir dem Phänomen zu? 

Wie mittlerweile bekannt ist, tritt der derzeitige Direktor des US-UAP-Büros AARO, Dr. Sean Kirkpatrick, im Dezember diesen Jahres von seiner Position zurück, was in der UFO-Szene zu manchen Spekulationen über die Hintergründe führte. Waren es unzufriedene Lobbyisten unter den Abgeordneten, die sich mehr Transparenz und Enthüllungen wünschen? Oder haben die vielfach thematisierten Whistleblower um David Grusch den Ausschlag gegeben? Stecken doch Außerirdische hinter den UAP-Vorfällen? Zu diesen und anderen Fragen gab Kirkpatrick ein interessantes Interview der Plattform Politico, aus dem wir hier auszugsweise zitieren.

Das UFO-Phänomen hat viele Facetten, und egal, ob man den Beobachtungsgegenstand neuerdings als UAP bezeichnet oder weiterhin als UFOs, es gibt viele wissenschaftliche Fachbereiche, die in das Phänomen hineinspielen. Die Psychologie spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie sich mit dem (immer noch) Hauptuntersuchungsgegenstand, dem Augenzeugen, beschäftigt. Neben der Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen, die hierbei eine zentrale Rolle spielt und worüber erst dieses Jahr ein umfassendes Kompendium erschien, sind es auch andere Aspekte, die von Interesse sind. Leider gibt es im deutschsprachigen Raum kaum Psychologen, die im Rahmen ihrer Arbeit auch auf anomalistische Themen bzw. außergewöhnliche menschliche Erfahrungen einen Blick werfen oder diese sogar aktiv behandeln und dazu publizieren. Ganz anders in anderen Ländern und insbesondere in den USA. Auf dem dortigen Portal Psychology Today publizieren eine Menge Psychologen und auch andere Wissenschaftler aus verwandten Bereichen auf eigenen Blogs zu unterschiedlichen psychologischen Themen, darunter auch immer wieder zu außergewöhnlichen Erfahrungen von Menschen im Zusammenhang mit UFOs oder auch Geistern oder Bigfoot, die aus psychologischer Sicht betrachtet werden. Der forensische Psychologe Dr. Matthew Sharps ist einer davon, der des Öfteren auch zum UFO-Thema schreibt und von dem wir schon mehrere Beiträge für unsere Seite übersetzt haben (hier, hier und hier).

Der britische UFO-Forscher Isaac Koi, Szenekennern u.a. bekannt durch seine Fleißarbeit in Sachen Materialbeschaffung und -bereitstellung für das schwedische AFU-Archiv, ist auch in Sachen KI bzw. UFO-Chatbots aktiv. Aktuell hat er seinen dritten UFO-Chatbot „Dave“ entworfen, der auf ChatGPT 4 basiert, der zur Nutzung eine Registrierung erfordert. Aktuell ist auch noch unklar, ob es eine bezahlte Mitgliedschaft erfordert, da Zugriffe offenbar noch nicht durchweg funktionieren. Ich habe mich aktuell bei ChatGPT registriert und bekomme derzeit noch die Meldung, dass der Zugang zum ChatBot (Custom GPT) noch nicht bereit ist, das aber die kommenden Tage ausgerollt werden soll. Insofern konnten wir noch keine Testabfragen durchführen, ergänzen das aber, sobald der Zugang funktioniert.

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