von Ulrich Magin

Am 12. Mai 1919 wurde Aimé Michel in Saint-Vincent-les-Fort in den französischen Alpen geboren. Er wäre diesen Monat also 100 Jahre alt geworden und kann als der bedeutendste Vertreter der wissenschaftlichen UFO-Forschung in Europa gelten, zu einer Zeit, als psychosoziale Aspekte noch kaum diskutiert wurden.

Michel kann als einer der ersten wissenschaftlichen UFO-Forscher verstanden werden, der zwar von der Überzeugung ausging, dass es sich bei den „fliegenden Untertassen“ um außerirdische Besucher handelte, der aber weit entfernt davon war, alles blind zu glauben oder skeptische Erklärungsansätze einfach so beiseite zu wischen. Breiten Raum nehmen in seinen Büchern beispielsweise die (wie wir heute wissen: oft falschen) Erklärungsversuche von Donald Menzel ein, ohne dass Michel je in Polemik abgleitet. Michels bekanntester Beitrag zur UFO-Forschung ist seine These von der Orthotenie, die Feststellung, dass Sichtungen eines Tages innerhalb eines bestimmten geografischen Bereiches auf gerade Linien fallen (andere Forscher haben dieses „Phänomen“ so weit aufgeweicht, dass sie alle Sichtungen eines Landes bemühten, um Orthotenien zu erstellen, Michel achtete streng darauf, dass sie sich innerhalb von 24 Stunden ereignet hatten). Das war ein ernsthafter Versuch, über ein rationales Instrument zu verfügen, mittels dessen „echte“ von „falschen“ UFO-Begegnungen geschieden werden können. Da zur Erstellung der Linien aber der Ort des Beobachters gewählt wurde, nicht der Ort des UFOs, und weil die Netzwerke, die Michel fand, durch Zufall adäquat erklärt werden konnten, gestand Michel später ein, dass die Orthotenie ein Irrweg war. Danach nahm er nicht mehr an, dass das UFO-Rätsel als solches aufgeklärt werden könne, 1980 gab er deshalb die Ufologie auf.

Der in der UFO-Szene weltbekannte amerikanische Roswell- und UFO-Forscher Stanton T. Friedman ist im Alter von 84 Jahren, am Montagabend (13. Mai), verstorben. 1934 in New Jersey geboren, begann sich Friedmann Ende der 1950er Jahre, das goldene Jahrzehnt der Fliegenden Untertassen Hysterie, sich mit dem Phänomen auseinanderzusetzen und trat verschiedenen amerikanischen Vereinigungen bei. Ende der 1970er Jahre gehörte Friedman zum Team um Berlitz und Moore, die den Roswell-Zwischenfall von 1947 aus der Versenkung holten und obwohl Friedman die Triebfeder bei den Recherchen war und die Indizien zutage förderte, waren es letztendlich Berlitz und Moores Namen die auf dem vielleicht berühmtesten UFO Buch aller Zeiten „The Roswell Incident“, ragten.

Derzeit sorgt ein amerikanischer Wissenschaftler mit der Schlagzeile, UFOs seien Zeitmaschinen aus der Zukunft, für Aufsehen. Es handelt sich dabei um Dr. Michael P. Masters, Professor an der Montana Tech-Universität. Im Rahmen seines Buches über UFOs hat er als Anthropologe Erzählungen über Aliens untersucht. Grundlage seiner Hypothese sei demnach die seiner Meinung nach häufig übereinstimmende Darstellung der Außerirdischen als uns ähnliche Humanoide, die zudem in unserer Sprache kommunizieren würden. Demzufolge liesen sich UFOs als Phänomen erklären, bei dem "unsere entfernten Verwandten in der Zeit zurückreisen, um uns in unserer evolutionären Entwicklung zu studieren", so Masters in einem Interview mit dem Sender kxlf.com.
Das lt. des deutschen Artikels in Arbeit befindliche Buch ist tatsächlich bereits fertiggestellt und über Amazon (USA) beziehbar. Es trägt den Titel "Identified Flying Objects: A Multidisciplinary Scientific Approach to the UFO Phenomenon". Was auf den ersten Blick verwirrend erscheint, stellen identifizierte Flugobjekte gemeinhin identifizierte UFO-Sichtungen mit natürlichem Urspung dar, ist auf den zweiten Blick, zumindest aus Sicht des Autors, konsequent, da als Zeitmaschinen betrachtete UFOs als solche identifiziert wären, ebenso wie außerirdische Raumschiffe genaugenommen keine UFOs im Sinne von unidentifiziert, sondern eben als Raumschiffe identifiziert wären.

Wir haben nach 4-jähriger Arbeit das Projekt an Deutschlands größtem UFO Archiv abgeschlossen. Von nun an finden Interessierte auf ufo-information.de das so genannte „CENAP Report Archiv“, welches die gesamte Historie des UFO Phänomens mit Beginn des Kalten Krieges bis in die Neuzeit abdeckt und kritisch hinterfragt.

Direktlink zum Archiv: CENAP-Report Archiv

Der „CENAP Report“ war ein deutschsprachiges Magazin welches sich von 1976 bis 2007 kritisch mit dem UFO Phänomen und den daran beteiligten selbst ernannten Forschern und Buchautoren auseinander gesetzt hat. In den 31 Jahren sind so 305 Ausgaben mit insgesamt mehr als 13.800 Seiten an Informationen rund um einen der größten Mythen der Popkultur entstanden. Die nun in digitaler Form kostenfrei zur Verfügung stehenden Ausgaben decken das gesamte Themenspektrum ab. So werden weltberühmte Mythen wie der angebliche UFO Absturz bei Roswell 1947 oder die geheime Militärbasis Area 51 ebenso rational erklärt, wie bspw. Deutschlands berühmtester UFO Vorfall der Lichterformationen über Greifswald 1990. Klassiker wie die fliegenden Dreiecke über Belgien, das UFO Entführungsphänomen oder angebliche Nazi-Flugscheiben finden in diesem Archiv ebenso eine rationalen Erklärung wie UFO Sichtungsfälle aus Deutschland der letzten sieben Jahrzehnte.

„Als wir 2014 mit der Digitalisierung begannen, ahnten wir nicht, dass sich das Projekt vier Jahre bis zu seiner Fertigstellung hinziehen würde. Umso mehr freut es uns nun dieses einzigartige Archiv und Lebenswerk von Deutschlands bekanntestem UFO Phänomen Enthüller, Werner Walter, für alle Interessierte an paranormalen Phänomenen weit über das UFO Phänomen hinaus, bereit stellen zu können“, sagt Dennis Kirstein von ufo-information.de.


Logo zum SETI Workshop "Decoding Alien Intelligence" (Quelle: SETI)

Der NASA-Wissenschaftler Silvano P. Colombano, studierter Biophysiker und Informatiker am Ames Research Center der NASA in Moffet Field, sogte dieser Tage mit einem Weißbuch ("White Paper") für Aufregung, das den Titel "New Assumptions to Guide SETI Research" trägt, auf Deutsch etwa: "Neue Ansätze als Leitfaden der SETI-Forschung". Darin fordert er, angesichts unseres aktuellen Verständnisses über das Alter von Planetensystemen, die möglicherweise Leben hervorbringen könnten, die Abkehr von einigen bisher bevorzugten Vorstellungen über außerirdisches Leben und außerirdische Intelligenz und formuliert verschiedene Punkte als Empfehlung für einen neuen, "aggressiveren" Ansatz in der SETI-Forschung.

Das 1 1/2-seitige Papier kann über den Technical Report Server der NASA heruntergeladen werden.

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