Wir präsentieren Ihnen hier Woche für Woche einen kurz kommentierten Rückblick auf relevante Themen zum UFO Phänomen aus der deutschsprachigen Medienlandschaft. Roland Gehardt kommentiert hier, was in der vergangenen Woche medial für Aufsehen gesorgt hat. In der Regel erscheint der Rückblick am Dienstag im Laufe des Tages.

Die einzelnen Artikel werden nur kurz kommentiert, ggf. weisen wir auf andere Artikel oder Quellen hin, die sich ausführlicher oder inhaltlich anders mit demselben Thema befassen. Ebenfalls behandeln wir keine Quellen, die von themennahen Nachrichtenportalen oder Blogs stammen, die ihrerseits ebenfalls auf dritte Medienberichte verweisen. Auch bringen wir keine Hinweise auf diverse TV-Serien, die leider meist einseitig das Thema darstellen. Ausnahme sind hier Reportagen, die aus der Masse herausragen und durch ihren Inhalt sehenswerte weitere Informationen bieten. Darauf wird dann direkt hingewiesen. 

Über Reaktionen, Anregungen oder Wünsche, die unsere neue Kolumne betreffen, würden wir uns freuen.

 

UFO Echo KW 12-13/2024

Auch diesmal gibt es wieder eine Doppelnummer des UFO-Echos.

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UFO Echo KW 11/2024

Eigentlich hatten wir auch für diese Ausgabe mangels Masse

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UFO Echo KW 09-10/2024

Auch dieses Mal gibt es eine weitere Doppelnummer unseres Echos,

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UFO Echo KW 07-08/2024

Falls Sie sich wundern, dass es in letzter Zeit nur

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UFO Echo KW 05-06/2024

In den vergangenen zwei Wochen gab es, passend zum Valentinstag

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Ab November erwartet uns mit dem Kometen ISON ein Naturphänomen der ganz besonderen Art. Nach Hale Bopp in den 1990er Jahren kann ISON der nächste Komet werden, den wir von der Erde aus über Wochen hinweg mit bloßem Auge am Nachthimmel zu sehen bekommen werden. Selbst Tagessichtungen scheinen möglich.

Der Komet wurde am 21. September 2012 von den Amateurastronomen Witali Newski und Artjom Nowitschonok entdeckt. Seitdem herrscht in der Astronomieszene helle Aufregung und Vorfreude auf den möglichen Jahrhundertkometen. Es wird erwartet, dass er von November 2013 bis Mitte Januar 2014 mit bloßem Auge zu sehen sein wird. Zudem wird angenommen, dass eine scheinbare Helligkeit von maximal −3 bis −5 mag zu erwarten ist, was etwa der Helligkeit der Venus entspricht. Am 21. November ist er der Erde relativ nah, nur rund 128 Millionen Kilometer entfernt. Am 28. November erreicht der Komet seinen sonnennächsten Punkt, das Perihel mit nur etwa 1,7 Millionen Kilometern Abstand. Aus unserer Sicht ist er keinen Fingerbreit mehr von der Sonne entfernt und dadurch eigentlich nicht zu sehen. Der Komet gewinnt Tag für Tag etwas Abstand zur Sonne und wird dadurch allmählich wieder sichtbar, zunächst am Morgenhimmel, ab Mitte Dezember dann auch am Abendhimmel. Zu Weihnachten steht ISON die ganze Nacht lang hoch im Norden in der Nähe des Polarsterns. Jetzt ist er der Erde noch näher als im November. Am 26. Dezember erreicht er den erdnächsten Punkt mit nur knapp 64 Millionen Kilometern Abstand zu uns.

Grafik: Komet ISON mit seinem langen Schweif am frühen Morgen des 10. Dezember 2013

Im April 2013 betrug die Länge seines Schweifs bereits 90.000 Km obwohl der Kometenkern selbst nur rund 5 Km im Durchmesser misst. Und obwohl die Prognosen zur Helligkeit des Kometen in den vergangenen Monaten eher zurückgeschraubt werden mussten, darf man davon ausgehen ein spektakuläres Himmelsereignis erleben zu dürfen.

Grafik: Komet ISON in der Abenddämmerung des 18. Dezember 2013

Die wichtigsten Eckdaten zur Sichtbarkeit hier noch einmal zusammengefasst:

Sichtbarkeit durch ein Fernglas: Ab Anfang November

Sichtbarkeit mit bloßem Auge: Ab Mitte November (14. oder 15.11.) in der Morgendämmerung

Sichtbarkeit am Taghimmel: Ende November (27.-30.11.). Vorsicht Sonnennähe!

Beste Sichtbarkeit mit bloßem Auge: Anfang bis Mitte Dezember

Allgemeine Informationen zur Sichtbarkeit: Auch wenn der Komet mit bloßem Auge zu sehen sein wird, ist ein Blick durch ein Fernglas oder gar ein Teleskop ratsam. Lassen Sie sich diese einmalige Chance nicht entgehen. Je dunkler der Himmel, desto klarer wird Ihnen der Komet erscheinen. Deshalb ist es ratsam sich weitmöglichst vom Lichtkegel einer Großstadt zu entfernen um den Kometen unter dunklem Sternenhimmel erleben zu können.

Wenn der Komet Ende November auch am Taghimmel zu sehen sein wird ist äußerste Vorsicht geboten, da er zu diesem Zeitpunkt der Sonne sehr nahe steht! Blicken Sie nicht mit dem bloßem Auge in die Sonne! Die Verwendung eines Fernglas oder Teleskops ohne Sonnenschutz kann zur sofortigen Erblindung führen! Informieren Sie sich im Fachhandel über entsprechende Sonnenschutzfolien bzw. Brillen.

Kometen in der UFO-Historie: Auch für die UFO-Phänomen-Erforschung sind Kometen und ihre Sichtbarkeit seit jeher ein spannendes Thema. Trauriger Höhepunkt stellt hierbei auch der Komet Hale Bopp dar. UFO-Fanatiker wie Courtney Brown kamen zu der Überzeugung, dass ein Alienraumschiff dem Kometen folge. In Wirklichkeit war es der Stern SAO141894 mit einer scheinbaren Helligkeit von 8,5m. Im März 1997 begingen 39 Mitglieder der Sekte Heaven’s Gate angesichts des erschienenen Kometen Massenselbstmord. Ihr Motiv war, dass sie ihren Erdkörper verlassen und zu dem Raumschiff reisen würden, welches den Kometen begleite.

Trotz der zunehmenden Berichterstattung über ISON muss davon ausgegangen werden, dass in den ersten Tagen seiner Sichtbarkeit die Meldestellen der UFO-Forschungsgruppen zahlreiche Anrufe verzeichnen werden. Viele Menschen werden erst durch die Sichtung des Kometen auf ihn aufmerksam und ihn für ein unidentifiziertes Flugobjekt halten. Erfahrungen aus den letzten Jahrzehnten legen diese Vermutung nahe. Es ist daher ratsam, dass auch UFO-Forschungsgruppen präventiv Aufklärungsarbeit in den Tagen vor dem Erscheinen von ISON leisten.

Informationsbroschüre: Der Hobby-Astronom Andreas Schnabel hat über seinen Blog eine 51-seitige PDF-Infobroschüre (1,9 MB) veröffentlicht, die Sie hier öffnen können: http://blog.aschnabel.bplaced.net/?dl_name=Komet_C2012S1_Ison_Info.pdf

Linkempfehlung zum Kometen ISON: http://www.komet-ison.de/

PRESSEMITTEILUNG

Stuttgart / Lüdenscheid / Heilbronn – Die Internetplattform ufo-information.de präsentiert ab sofort ihre neue Themenwelt „Ufos und Aliens im Alltag“. Die neue Themenwelt geht hervor aus einem bereits bestehenden Gemeinschaftsprojekt der beiden ältesten deutschen Ufo-Forschungsorganisationen, der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP) e.V. und des Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap). Beide Organisationen sind für ihre der Aufklärung verschriebenen Arbeit am Ufo-Phänomen bekannt. Die beiden Ufo-Phänomen-Forscher Hans-Werner Peiniger von der Gep e.V. (Lüdenscheid) und Roland Gehardt vom Cenap (Heilbronn) sind die beiden Initiatoren des Projekts, welches nun in neuem Gewand das Info-Portal ufo-information.de bereichert.

Das Projekt „Ufos und Aliens im Alltag“ befasst sich mit der eher flüchtigen und unbewussten Beeinflussung, der wir Menschen beim Thema Ufos und Aliens ausgesetzt sind. Gemeint sind damit Ufo- und Alienmotive, die sich auf alltäglichen Gegenständen, Kleidung, Geschenkartikeln, Haushaltsgegenständen, Spielzeug oder in der Werbung bzw. in den Medien und anderem befinden und uns damit zumeist mit gewissen klischeehaften Darstellungen konfrontieren. Die nun dokumentierte Sammlung „Ufos und Aliens im Alltag“ zeigt, dass wir ständig und überall auf "Motive des Außerirdischen" stoßen.

Der Ufo-Phänomen-Forschung stellen sich nun mehrere Fragen, z. B. ob sich dadurch auch unsere Vorstellungen von UFOs und Außerirdische ändern und ob sich das (alltags)kulturelle Alien- und UFO-Bild im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat. Aber auch, ob und welchen Einfluss sie auf die Erlebnisse der Betroffenen oder auf die spätere Berichterstattung nehmen können. Lässt sich also eine Beeinflussung der Alien- und UFO-Schilderungen der Augenzeugen durch die kulturell tradierten Alien- und UFO-Motive feststellen? Oder lässt sich umgekehrt eine Beeinflussung der kulturell tradierten Alien- und UFO-Motive durch die Alien- und UFO-Schilderungen der Augenzeugen feststellen? Aus dieser Sammlung ergeben sich somit genügend Ansätze für eingehende soziologische oder kulturanthropologische Betrachtungen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die bereits im Kindesalter beginnende Prägung durch derartige Motive über Alltagsgegenstände, Spielzeug, Kinderbücher etc., so dass das Bild der typischen Fliegenden Untertasse und der "kleinen grünen Männchen" schon früh vermittelt wird. "Die Sammlung beinhaltet zum Start 335 Artikel, welche uns in der einen oder anderen Form mit dem Ufo-Thema in Kontakt bringt. Hunderte weitere Artikel werden in den kommenden Wochen und Monaten folgen", sagt Dennis Kirstein von ufo-information.de.

Ufo-Information.de ist eine unabhängige Informationsplattform auf der fundierte Informationen und Beiträge zu verschiedenen Themenschwerpunkten zum Ufo-Phänomen allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Sie ist eine stetig wachsende Datensammlung in die gerade auch eine z.T. jahrzehntelange Erfahrung aus der praktischen Forschung einfließt. Diese Plattform wird von kritischen Forschern des Ufo-Phänomens betrieben, deren Prämisse ein sachlich-kritisches und methodisch fundiertes Vorgehen in der Falluntersuchung und Forschung ist. Der angebotene Service wird mehr und mehr auch von staatlichen Stellen gewürdigt, so verweist z.B. der Hessische Bildungsserver für Lehrkräfte direkt auf das Info-Portal.

Links:

Internetplattform ufo-information.de: http://www.ufo-information.de

Direktlink zum Themenbereich „Ufos und Aliens im Alltag'": http://www.ufo-information.de/index.php/themen/ufos-und-aliens-im-alltag

Bisherige Projektseite: http://sammlung.alien.de/

Webseite der Gep e.V.: http://www.ufo-forschung.de

Webseite des CENAP: http://www.cenap.de

1000 Mal wurde unser Bericht zu den Greifswaldlichtern bereits aufgerufen. Erwartungsgemäß hat unser (vorläufiger) Abschlussbericht zum Fall Greifswald die Kontroverse um diesen Vorfall erneut angeheizt. Sofern solche Kontroversen auf sachlicher Ebene geführt werden, ist das auch beabsichtigt und zu begrüßen. Eine Kommentierung bzw. Gegendarstellung zu unserem Bericht vom 2. DEGUFO-Vorsitzenden Marius Kettmann erschien kürzlich auf dem Blog von grenzwissenschaft-aktuell.de.
Immerhin eine grundsätzlich sachlich gehaltene Kommentierung, sieht man dagegen rein polemische und völlig sachfremde Äußerungen manch anderer Kollegen, die sich aber dennoch für "wissenschaftlich" agierend halten. Aber das nur am Rande.

Wir wollen an dieser Stelle, nachdem bereits Hansjürgen Köhler, der sich ebenso mehrfach intensiv und kritisch mit dem Greifswald-Vorfall auseinandergesetzt hat, auf seinem Blog eine Antwort auf den Kommentar von Kettmann veröffentlicht hat, ebenso noch darauf antworten (Zitate von grenzwissenschaft-aktuell.de sind kursiv und fett hervorgehoben).

ga.de:
In seinem 13-seitigen Bericht gesteht Kirstein zunächst ein, man wisse heute, "dass die (BILD-) Schlagzeile nur die halbe Wahrheit enthält. Meine Recherchen beim Bundesarchiv Abteilung Militär mit Sitz in Freiburg haben ergeben, dass die Nationale Volksarmee der DDR nichts mit einer Militärübung, bei der Leuchtbomben zum Einsatz kamen, zu tun hatte. Dementsprechend ist im deutschen Militärarchiv auch keinerlei Indiz, welches eine Militärübung bestätigt, zu finden." Trotz diesem Eingeständnis erklärt auch Kirstein: "Nichtsdestotrotz hatte man nun den Auslöser (Stimulus) der Lichterscheinungen gefunden."

Der Autor des Textes versucht an zwei Stellen eine Verbindung unseres Abschlussberichts zu älteren Veröffentlichungen anderer Ufo-Forscher herzustellen und spricht dabei gleich zwei Mal von einem Eingeständnis eines Fehlers unsererseits. Richtig ist jedoch, dass unser vorläufiger Abschlussbericht der erste seiner Art von ui.de ist. Da wir nie zuvor einen anderen Bericht veröffentlichten, gab es für uns weder etwas zu korrigieren, noch einzugestehen. Der Autor irrt. Was Untersuchungsberichte anderer Forscher in der Vergangenheit beinhalteten, darf eine Berichterstattung, die sachlich sein will, nicht uns anlasten.

ga.de:
Während jedoch auch Kirstein erklärt, dass sich frühere Vermutungen über die NVA oder sowjetische Truppen als Quelle der beschriebenen Leuchtmunition nicht bestätigen ließen bzw. sogar widerlegt werden konnten, belegt er jedoch, dass die 'Luftschießzone II' über vor dem Greifswalder Bodden, über der er die tatsächliche Position der Lichterformation vermutet, am 22. August 1990 (also zwei Tage 'vor' dem Ereignis) für Militärübungen der Warschauer Pakt-Staaten gesperrt war und stellt selbst fest: "Es bleibt die Frage, welches Militär nun genau die Übungen in jener Augustwoche durchgeführt hat."

Bei Leuchtbomben des Typs SAB handelt es sich nicht um Leuchtmunition. Diese Leuchtbomben sind zunächst einmal für die Gefechtsfeldbeleuchtung bei Nacht konzipiert, wurden aber auch als Zielobjekte für militärische Übungen mit Luft-Luft-Raketen in der Luftschießzone II verwendet, wie uns z.B. auch der tschechische Brigadegeneral Rybak erst im November 2012 bestätigte.

ga.de:
Außer dem Umstand, dass die von Kirstein angeschriebenen Kontakte in Richtung des einstigen tschechoslowakischen Militärs ebenfalls keine Informationen über eine mögliche damalige Übung erbrachten, geht aus dem Abschlussbericht eigentlich kaum Neues hervor, das wir von anderen vorigen Abschlussberichten diverser UFO-Skeptiker nicht schon kannten. Konkrete, neue Erkenntnisse, die zum bisherigen Stand der Untersuchungen beitragen, sind jedenfalls im Bericht nicht zu finden.

Das ist grundlegend falsch. Wir lieferten erstmals zwei neue Zeugenaussagen ehemaliger NVA-Bediensteter aus Peenemünde, die beide bestätigten, dass das tschechoslowakische Militär am 24. August 1990 eine Militärübung in der Luftschießzone II flog.

Erstmals zeigten wir in unserem Abschlussbericht das Farbfoto aus Wilfried Kopenhagens Buch „Die andere deutsche Luftwaffe“ und Details daraus, die bestätigen, dass die Luftschießzone II in der Woche der Greifswald-Ufo-Sichtungen für militärische Übungen gesperrt war, wie u.a. der Usedomer Militärhistoriker Manfred Kanetzki bereits 1994 aufdeckte.

Zum ersten Mal konnten wir einen eindeutigen Vergleich des Stimulus zwischen den Greifswald-Lichtern 1990 und den Petersburg-Lichtern 2012 herstellen. Nicht nur die optische Erscheinung, sondern auch die Flugcharakteristik sind dabei signifikant ähnlich. Bei der russischen Militärübung im April über dem Lagodasee wurden Leuchtbomben des Typs SAB eingesetzt.

Erstmalig haben wir eine Aussage eines hochrangigen Brigadegenerals, der bestätigt, dass Bomben dieses Typs auch in der Luftschießzone II zum Einsatz kamen.

Zum ersten Mal lieferten wir genaue Fluginformationen, wie die Luftschießzone II bei Militärübungen angeflogen wurde.

Erstmalig lieferten wir Statements der slovakischen Botschaft, der tschechischen Botschaft und des polnischen Verteidigungsministeriums, wobei wir von der tschechischen Seite keine Ablehnung unserer Frage zu einer Militärübung am 24. August 1990 über der Ostsee erhielten, sondern die Auskunft, dass man es aufgrund der Aktenvernichtung nicht mehr recherchieren kann.

Update: Mittlerweile haben wir von einem ehemaligen NVA-Bediensteten der Luftkoordinierungszentrale die Auskunft erhalten, dass die tschechoslowakische Luftwaffe bei ihren Übungen in der Luftschießzone II stets nonstop geflogen war. In Internetforen kam die Behauptung auf, dass unser Bericht nicht stimmen könne, da die CSSR-Luftwaffe hätte zwischenlanden müssen und davon eine Aktennotiz auffindbar sein müsste. Nun können wir also dank einer weiteren Zeugenaussage eines Mitarbeiters der ehemaligen NVA-Luftkoordinierungszentrale festhalten, dass die CSSR-Luftwaffe stets nonstop geflogen ist.

ga.de:
Das Einzige, was bislang auf einen militärischen Hintergrund des Vorfalls hinweise, sei, so Kettmann, zum einen die oberflächliche Ähnlichkeit der Lichter mit militärischer Leuchtmunition und die möglich Verortung der Lichter über der Luftschießzone II. "Aber auch Letzteres ist in unseren Augen noch nicht eindeutig belegt, wird aber anhand von Kartenmaterial derzeit von uns gezielt überprüft. Merkwürdig an einer solchen Erklärung ist doch auch, dass keiner der Zeugen an diesem Abend und in Verbindung mit der Lichterformation Fluglärm hörte oder Flugzeuge beobachtete. Auch die Aufnahmen selbst zeigen keine derartigen Aktivitäten."

Die Luftschießzone II befand sich rund 30 Km von der Ostseeküste entfernt. Zudem wurden die Leuchtbomben in einer Höhe von ca. 10Km ausgesetzt. Aus dieser Entfernung ist es nachvollziehbar, weshalb die Sichtungszeugen keinen Fluglärm hörten oder Flugzeuge sahen. Sehr wohl aber sahen vereinzelte Augenzeugen "Lichtblitze", die sich auf das die Luft-Luft-Raketen zurückführen lassen.
Davon abgesehen, sehen wir nicht nur eine "oberflächliche" Ähnlichkeit der Lichter mit den beschriebenen SAB-Leuchtbomben, sondern eine signifikante. Sowohl das Aussehen als auch die Anzahl und das Flugverhalten sind signifikant ähnlich.

ga.de:
Auch beschreiben die vorliegenden Zeugenaussagen eben nicht das Erlöschen von Signalfackeln und ein Auftauchen der nächsten Leuchtobjekte, so wie es der Abschlussbericht Kirsteins skizziert: Niemand der uns bekannten Zeugen beschreibt zudem ein Absinken oder Ein- und Ausblinken alter und neuer Lichter. Zwar beschreibt Kirstein in seinem aktuellen Bericht, dass es diese Zeugen geben soll - benennt diese jedoch nicht. (...) Doch nicht nur das: Keiner der Zeugen beschreibt, dass die Leuchtbomben durch Abwehrmaßnahmen getroffen wurden, obwohl der Einsatz der SABs, wie dies auch Kirsteins Bericht hervorhebt, in der Luftschießzone II doch als 'Zielobjekte' gedient haben sollen.

Hans-Jürgen Köhler hat die o.g. Aussage bereits vor wenigen Tagen widerlegt. Dennis Kirstein hat nun in einer Anlage zum Artikel Zeugenberichte des Cenap und von Mufon CES angehängt und kommentiert. Die etlichen Zeugenaussagen bestätigen exakt das Verhalten, welches man von pyrotechnischen Fackeln erwarten würde.

ga.de:
Auch für unsere Argumentation ist allerdings der Nachweis der Nutzung der 'Luftschießzone II' am 22. August 1990 sehr interessant. Zum einen belegt dies die Nutzung der Zone zwei Tage 'vor' den Ereignissen und zum anderen ergibt sich gerade daraus doch eine eigentlich auch für die Skeptiker interessante Frage: Warum haben nicht auch schon an diesem Datum vergleichbar viele Zeugen an der Küste des Greifswalder Boddens entsprechende Leuchtbomben für UFOs gehalten? Warum überhaupt erst am 24. August 1990?

Wie bei jeder militärischen Übung, so z.B. St. Petersburg 2012, wurde auch über Greifswald nicht ausschließlich mit Leuchtbomben des Typs SAB geübt. Es kamen die unterschiedlichsten Zielobjekte und Täuschkörper zum Einsatz. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass das Aussetzen der Leuchtbomben im südwestlichen Eck der Luftschießzone II erfolgt ist.

Abschlussbemerkung: Die in der Überschrift des Kommentars auf grenzwissenschaft-aktuell.de implizierte Abgrenzung zwischen "UFO-Skeptikern" und "UFO-Forschern" halten wir für völlig unangebracht. Nicht nur, weil die Kritiker zum Fall Greifswald selber aus der UFO-Phänomen-Forschung kommen, sondern weil diese Kontroverse gerade innerhalb der UFO-Szene bzw. der UFO-Forschung stattfindet und seit zwei Jahrzehnten zu kontroversen Diskussionen, auch innerhalb der einzelnen UFO-Vereine führt. So teilen auch führende (Vorstands-) Mitglieder der GEP diese kritische Haltung. Eine Spaltung in UFO-Skeptiker und UFO-Forscher, wie Sie in dem Beitrag von grenzwissenschaft-aktuell.de vorgenommen wurde, ist deshalb unangebracht und kontraproduktiv.

Davon abgesehen sind wir von ui.de natürlich gerne bereit uns auch zu diesem Thema an der sachlichen Diskussion zu beteiligen, auch innerhalb der von Kettmann angesprochenen übergreifenden Arbeitsgruppe. Gerne sind wir bereit im Frühjahr 2013 an einem Workshop dieser Arbeitsgruppe teilzunehmen und uns einzubringen.

Links: Unser vorläufiger Abschlussbericht zu den Greifswaldlichtern von 1990, aktuell ergänzt durch eine Anlage mit Zeugenaussagen des CENAP und der der MUFON-CES: http://www.ufo-information.de/images/PDF/Artikel/Greifswald_Abschlussbericht.pdf

Der Kommentar von Marius Kettmann auf grenzwissenschaft-aktuell.de zu unserem vorläufigen Greifswald-Abschlussbericht: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2012/11/kontroverse-ufo-skeptiker-erklaren.html

Die Erwiderung von Hansjürgen Köhler zum Kommentar auf grenzwissenschaft-aktuell.de : http://www.hjkc.de/_blog/2012/12/01/ufo-forschung---fall-greifswald-und-das-debakel-eines-degufo-militaer-historikers/

Hansjürgen Köhler vom Cenap (Centrales Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene) veröffentlichte auf seinem Weblog einen Bericht über seinen Besuch in Greifswald und seinen neuesten Vor-Ort-Recherchen zu den berühmten Greifswald-Lichtern von 1990, die in Teilen der Szene noch immer als Ufos angesehen werden. Köhlers Bericht können Sie direkt hier nachlesen.

Auch das ui.de-Team hat sich in den vergangenen Wochen nochmals dem Fall angenommen und Kontakt zu einem Usedomer Militärshistoriker hergestellt, der leider nicht öffentlich für ein Interview bereitstand und seinen Namen auch nicht mit dem Thema im Zusammenhang genannt sehen möchte. Er selbst hat den Fall, unabhängig von der Ufo-Szene,  aufgearbeitet und kommt zu dem Schluss, dass Leuchtbomben vom Typ SAB-250 die Auslöser der Greifswaldlichter seien, welche den tschechoslowakischen Luftstreitkräften als Übungszielobjekte galten.

Weiterhin haben wir uns direkt an das Bundesarchiv Abteilung Militär in Freiburg gewandt und dort gezielt nach  Dokumenten der LSK/LV der NVA (Nationale Volksarmee) angefragt. Wir dachten, dass sich in den Planungsunterlagen des Zentralen Gefechtsstandes (ZGS-14) Daten über die Nutzung der Luftschießzone II durch die tschechoslowakischen Luftstreitkräfte an dem fraglichen Tag, im Bestand 4.1.1.4 unter DVL 4-6, finden lassen müssten, erhielten aber leider eine negative Auskunft:

"...die Abteilung Militärarchiv des Bundesarchivs ist zuständig für die Sicherung, Erschließung und Aufbewahrung der militärischen Überlieferung seit 1867. Allerdings werden nur die Unterlagen der deutschen Streitkräfte in der Abteilung Militärarchiv verwahrt. Daher verfügen wir grundsätzlich nicht über Archivmaterial zu anderen ausländischen Streitkräften. Sofern die Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) also nicht Teilnehmer an einer gemeinsamen Übung während dieses Zeitraumes war, sind in der Abteilung Militärarchiv keine Unterlagen zu erwarten.

Allerdings wurden nach den uns vorliegenden Informationen Ende August 1990 keine Übungen mehr von der NVA durchgeführt. Eine Kommandostabsübung "DRUSHBA-90", die für den 27. bis 31. August 1990 (allerdings im Raum Magdeburg, Jüterburg, Potsdam) geplant war, wurde abgesagt.

In dem Bestand DVL 4-6 (Zentraler Gefechtsstand 14) sind keine Unterlagen aus dem Jahr 1990 überliefert, die Hinweise auf die von Ihnen geschilderten Sichtungen am 24. August 1990 geben könnten. Der Bestand enthält im wesentlichen operative Tagesmeldungen, Gefechtsjournale, Nachweise über Luftraumverletzungen sowie die Gefechtsberichte des Forschungs- und Beobachtungszentrums (DFBZ) über das Diensthabende System, die Gefechtsbereitschaft und Gefechtsausbildung allerdings nur bis zum Jahr 1988 bzw. 1989. Darüber hinaus liegt eine Akte mit Flugbefehlen des Chefs der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung vom 5. Dezember 1989 bis zum 19. April 1990 vor."

Es bleibt festzuhalten, dass unabhängig voneinander Ufo-Forscher, Militärhistoriker und Einwohner vor Ort die Greifswaldlichter als Leuchtbomben einer militärischen Zielübung identifizierten. Nichtsdestotrotz bleibt ebenso festzuhalten, dass weiterhin eine dokumentierte Bestätigung eine der beteiligten Luft- und/oder Seestreitkräfte fehlt. Hier gilt es in den kommenden Monaten das Hauptaugenmerk drarauf zu legen.

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